Lebensmittel in Behältern aus Plastik aufzubewahren, hat nicht den besten Ruf und steht immer wieder in der Kritik gesundheitsschädlich zu sein. So können sich Stoffe aus dem Plastik lösen, die anschließend mit Aufnahme der Lebensmittel in den menschlichen Organismus gelangen. Hier setzen Hersteller mit BPA-freien Kunststoffen an, welche keine hormonell aktivierenden Substanzen enthalten sollen. Doch was genau ist BPA und sind die Alternativen wirklich unbedenklich?
Was ist BPA, wo ist es enthalten und wie schädlich ist es?
BPA steht für Bisphenol A und ist eine chemische Verbindung die unter anderem als Ausgangsstoff zur Synthese polymerer Kunststoffe dient. Aufgrund der festgestellten schwachen östrogenen Wirkung , wurde es früher sogar zeitweise zur Hormontherapie eingesetzt, bis wirkungsvollere synthetische Östrogene gefunden wurden. Bisphenol A ist in diversen Plastikprodukten wie Trinkflaschen oder Lebensmittelboxen, aber auch in Thermopapier wie Kassenbon-Rollen enthalten sein. Bei Verwendung dieser Produkte kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich das Bisphenol A löst und dadurch in den Körper gelangt. Untersuchungen zeigten, dass bei Männern die Fruchtbarkeit mit zunehmenden BPA im Blut abnahm. Auch könne BPA die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen, Leberproblemen und Diabetes fördern. Bereits 2011 wurde deshalb in der EU der Verkauf von Babyflaschen, die BPA enthielten, verboten, da sie die körperliche Entwicklung bei Kleinkindern hemmen können. Auch Thermopapier mit enthaltenem Bisphenol A wurde von der EU ab 2020 verboten. Bis das Verbot greift, sollten Kleinkinder möglichst nicht in den Kontakt mit Kassenzetteln kommen.
BPA löst sich schneller in heißen Getränken
Besondere Vorsicht ist der Aufbewahrung von heißen Lebensmitteln geboten, da sich hier das BPA um ein vielfaches schneller löst. So beschleunigt bspw. kochendes Wasser die Freisetzung des Stoffes um das 55-fache. Selbst bei der Reinigung der Produkte in der Spülmaschine, kann sich durch die Wärme und die Reinigungsmittel das BPA auf das weitere Geschirr verteilen. Deshalb sollten diese Produkte getrennt von anderem Geschirr und bestenfalls mit kalten Wasser gewaschen werden.
Ein häufiger Begleiter: Der Weichmacher Phthalat
Weichmacher bewirken, dass Stoffe weicher, flexibler, geschmeidiger und elastischer sind und können, wie im Fall von Phthalat, ebenfalls gesundheitsschädlich für Kinder sein und zur Unfruchtbarkeit bei Männern führen. Aus diesem Grund wurde auch die Verwendung von Phthalaten in Kinderspielzeug von der Europäischen Union verboten. Bisphenol A wird bei Phthalat als nötiges Antioxidans beigesetzt, weshalb häufig beides zusammen vorkommt.
Tritan und Polypropylen: Die gesunden Alternativen?
BPA-freies Plastik wird häufig aus dem Copolyester Tritan oder aus Polypropylen hergestellt. Beide Materialien sind frei von hormonell wirksamen Substanzen wie BPA und frei von Weichmachern wie Phthalates. Während es von Tritan noch keine unabhängigen Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Aspekten gibt, hat sich Polypropylen schon länger bewährt und ist besser untersucht. Nach aktuellem Kenntnisstand gelten jedoch beide Materialien als gesundheitlich unbedenklich.
Wie erkenne ich ob ein Produkt BPA enthält?
Hast du bereits eine Kunststoff-Trinkflasche und willst sicher gehen, dass diese kein BPA und keine Weichmacher enthält, kannst du das am sogenannten Recycling-Code erkennen, welcher sich meist am Boden einer Plastik-Flasche befindet:
Polyethylen High-Density
Polyethylen Low-Density
Polypropylen
Trinkflaschen Tipp Kunststoff:
Etwas größere Kindertrinkflasche aus dem alternativen Kunststoff Polypropylen, mit bekanten Motiven aus Disneys „Die Eiskönigin“, Star Wars und vielen mehr. Zudem hält sie auch bei kohlensäurehaltigen Getränken dicht. |
Trinkflaschen Tipp Aluminium:
Eine leichte und auch bei kohlensäurehaltigen Getränken, auslaufsichere Trinkflasche. |